Der Lehrerverband LehrerNRW hat uns zu seinem diesjährigen Kongress eingeladen. Wir sind dieser Einladung sehr gerne gefolgt, denn der Austausch zwischen Lehrkräften und Eltern ist aus unserer Sicht unverzichtbar – nur gemeinsam kann gute Bildung gelingen.
Nach einer kurzen Begrüßung eröffnete Staatssekretär Dr. Mauer den Kongress mit einer Rede. Er hob hervor, dass die Kongressthemen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus in der Schule hochaktuell seien und die entsprechenden Fallzahlen weiter anstiegen. Er begrüßte ausdrücklich, dass der Kongress diese Themen in den Mittelpunkt stellt. Zudem sprach er über die Projekte Mindout, die neuen Broschüren zu LGBTQ und Queer, die Regeln zur Handynutzung an Schulen sowie darüber, dass Lehrkräfte zwar dem Neutralitätsgebot unterliegen, aber dennoch klare Grenzen setzen dürfen, wenn demokratische Werte verletzt werden.
Als erster Referent sprach Prof. Dr. Lorenz Narku Laing über Rassismus, zu dem er auch wissenschaftlich forscht. Er berichtete aus seiner eigenen Lebensrealität als Schwarzer Mann und Vater Schwarzer Kinder und illustrierte seine Ausführungen mit Beispielen aus Alltagssituationen. Besonders betonte er die Bedeutung vielfältiger Vorbilder in der Schule: Nicht nur weiße Männer sollten sichtbar sein, sondern auch Frauen und Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben, damit sich alle Schülerinnen und Schüler repräsentiert fühlen können. Diskriminierung aus der Vergangenheit wirke oft unbewusst bis heute nach – daher sei kontinuierliche Selbstreflexion notwendig. Außerdem wies er darauf hin, dass Lehrkräfte Verständnis dafür haben sollten, wenn bildungsferne Eltern sich weniger beteiligen oder nicht zu Elternabenden kommen können, da Schichtarbeit und unsichere Arbeitszeiten dies häufig erschweren.
Ein weiterer Referent war Dr. Fleiter vom Schulbuchverlag Klett. Er erläuterte, wie Schulbücher fortlaufend aktualisiert werden und dass kontinuierlich daran gearbeitet wird, stereotype Darstellungen abzubauen und vielfältigere Perspektiven abzubilden.
Zum Abschluss referierte Frau Kuklinski von der Beratungsstelle SABRA zum Thema Antisemitismus in der Schule. Sie berichtete von ihrer Arbeit und den zunehmenden Herausforderungen, insbesondere seit dem 7. Oktober 2023. Auch ihre Einrichtung sei seitdem Bedrohungen ausgesetzt. Sie betonte, wie wichtig es ist, Betroffenen zu glauben, sie ernst zu nehmen und sie zu unterstützen. Häufig sei bereits viel geholfen, wenn man aufmerksam zuhört und Verständnis zeigt.
Wir danken LehrerNRW herzlich für die Einladung und den sehr gelungenen Veranstaltungstag.